“Im Labyrinth” (Eine Halloween-Kurz-Gruselgeschichte)

Verdammt. Rechts oder links?

Er blickte in zwei lange, dunkle Gänge. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. Hinter sich hörte er ein dumpfes, drohendes Schaben und Schrammen an den Wänden, das sich langsam und unaufhörlich näherte.

Rechts oder links. Er musste sich jetzt entscheiden. Wenn er noch länger zögerte, hatte es ihn so oder so. Weiter in Schockstarre zu verharren, war von allen Lösungen die schlechteste.

Er wandte sich nach rechts und lief los. Hinein in das nur schwach und für ein paar Meter erhellte Ungewisse. Kaum hatte er zehn Meter hinter sich gelassen, hatte die Schwärze der Gänge die Biegung hinter ihm bereits wieder verschluckt. Er sah zurück. Es war nichts zu sehen. Aber er wusste, dass es da war und er Boden verlieren würde, wenn er sein Tempo verringerte.

Apropos Boden: Er richtete seinen Blick wieder nach vorne und bemerkte voller Schrecken, dass sich vor ihm ein Loch auftat. Er war immer noch in vollem Lauf. Instinktiv setzte er an und sprang. In der Hoffnung, genug Schwung mitzunehmen, um den Abgrund zu überwinden und auf der anderen Seite sicher zu landen. Hart spürte er den Boden wieder unter seinem Fuß, als er aufsetzte und sich gerade noch abfangen konnte, um nicht hinzufallen. Er trudelte. Stand. Kurz hielt er inne. Keuchte. Versuchte, wieder zu Kräften zu kommen. Als hinter ihm das unheilvolle Geräusch wieder lauter zu werden schien. Abgründe schienen seinem Verfolger nichts anhaben zu können.

Irgendwo musste doch dieser verflixte Ausgang sein. Im fahlen Licht, das alle Gänge gleichsam, aber nur mäßig erhellte, konnte er in ein paar Metern Entfernung eine erneute Kreuzung ausmachen. Er musste weiter. Vielleicht erreichte er dort das rettende Ziel.

Schnell hastete er durch den schmalen Tunnel. Wie hatte er nur in diese Situation geraten können? Es war ein ganz normaler Tag gewesen und jetzt eilte er durch die Dunkelheit ohne zu wissen, wann und ob er sich aus dieser misslichen Lagen befreien konnte.

Erneut gabelte sich vor ihm sein Weg. Dieses Mal entschied er sich für links und bereute seine Wahl noch in dem Moment, als um die Ecke bog. Vor ihm schossen heiße Feuerfontänen abwechselnd aus dem Boden. Er wollte sich umdrehen und doch den rechten Weg einschlagen – ja, Ironie des Schicksals, dachte er, wäre er doch gar nicht erst vom rechten Weg abgekommen -, aber plötzlich versperrte ihm dort, wo eben noch der Gang gewesen war, eine Wand den Zugang. Das Labyrinth hatte eine Schotte dichtgemacht.

Das Schnaufen und Ächzen hinter ihm wurde wieder lauter. Er hatte nun keine Wahl mehr: Wenn er sich nicht schleunigst durch die Feuerhölle wagte, würde ihn das Etwas hinter ihm einholen. Er atmete tief ein, versuchte in wenigen Augenblicken zu ergründen, ob die peitschenden Salven nach einem bestimmten Muster aufflammten, und lief los. Ein Sprung nach rechts, ein Satz nach links. Er spürte, wie die Flammen an seinem Arm züngelten, begierig darauf, sich neue Nahrung zu holen. Nicht beachten, dachte er, einfach nicht beachten. Er konzentrierte sich auf jede seiner Bewegungen und schlängelte sich schneller und geschmeidiger, als er es sich selbst vorher zugetraut hatte, durch die Feuersbrunst.

Er hatte das Inferno gerade erst hinter sich gelassen, da spürte er den heißen Atem in seinem Nacken. Nein. Es konnte ihn doch nicht schon eingeholt haben! Das war unmöglich. Doch. Da war es wieder. Ein Schnaufen und Raunen. Er spürte etwas Feuchtes in seinem Nacken. Etwas Kaltes. Und gleichzeitig war es warm und mit ihm kam ein Hauch von Verwesung. Es war nun ganz nah. Wo war der Ausgang? Ich muss hier raus! Ich muss hier raus!

Er erwachte schweißgebadet, als Mio – seine gutmütige Deutsche Dogge – mit fiesen Hundemaul-Morgengeruch ihm sanft über den Nacken leckte, um das Salz von seiner Haut zu schlabbern. Und er schwor sich: Nie wieder zu viel Rotwein und 80er Jahre Jump-and-Run-Spiele vor dem Schlafengehen.

Frankfurter Buchmesse 2016 – ich komme!

Trefft mich auf der Frankfurter Buchmesse 2016!

Am Samstag, 22. Oktober, von 15 – 16 Uhr bin ich am Stand meines Verlages Midnight by Ullstein, Halle 3.0, B 130. Kommt doch vorbei und plaudert ein bisschen mit mir. Ich würde mich sehr freuen!

Mehr Infos zur Buchmesse gibt es hier.

“Ausgeschifft” – heute erschienen!

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Hab ich mich nicht gerade erst mordsmäßig gefreut, dass ich mein erstes Buch veröffentlicht habe? Und ab heute kann man Band 2 meiner Lissie Sommer-Reihe kaufen! Ich kann es gar nicht glauben und muss gestehen, dass ich gerade ein bisschen begeistert von mir selbst bin. *hihihi*

“Ausgeschifft – Lissie Sommer ermittelt” gibt es ebenfalls als Ebook für 3,99 Uhr, erschienen bei Midnight by Ullstein.

Lissie Sommer ist urlaubsreif. Da passt es ganz gut, dass ihre Mutter der ganzen Familie eine Kreuzfahrt gebucht hat: Marokko und Kanaren, zwei Wochen all inclusive! Doch kurz nach dem Auslaufen wird einer der Travestiekünstler an Bord tot im Pool gefunden. Natürlich nimmt Lissie sofort die Ermittlungen auf. Ein Spa-Mitarbeiter und der Fitnesstrainer verhalten sich höchst eigentümlich und auch der indonesische Eisschnitzer wirkt verdächtig. Was hat es mit den kleinen Tütchen mit weißem Pulver auf sich, die er immer bei sich trägt? Nur gut, dass Kommissar Loch zufällig auch auf dem Schiff Urlaub macht. Denn schon bald gerät Lissie selbst in Gefahr …

Neugierig geworden? Hier gibt’s eine Leseprobe von Band 2 (… Band 2… Band 2?… Band 2!!! Yippieyayeahhhh!)

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Kaffee, Kuchen, Kreativtankstellen

Ich schreibe ja am Liebsten “auswärts”. Wenn ich zu Hause sitze und einen Hänger beim Schreiben habe, schreit die Spülmaschine danach, ausgeräumt zu werden. Und eigentlich könnte ich schnell mal ne Ladung Wäsche anschmeißen. Oder genau JETZT sollte ich die Pfanne spülen.

Ne, wenn ich mir vorgenommen habe, ein paar Seiten zu schreiben, dann schnappe ich mir mein geliebtes Äpfelchen und flüchte. Vorzugsweise in ein Café. Ich mag die summende Geräuschkulisse um mich herum, manchmal schnappe ich ein skurriles Gespräch auf, das ich später abgewandelt einbauen kann und man beobachtet die breite Range der menschlichen Gesellschaft. Dazu ein leckeres Gebäck und einen gut gebrühten Kaffee – das ist meine ideale Kreativtankstelle.

Das hat dazu geführt, dass ich inzwischen ziemlich viele Cafés in Köln und Umgebung kenne (und wahrscheinlich kennen die auch mich… ) sowie deren Kaffee- und Kuchenangebot.

Und so habe ich mich deshalb entschlossen, hier auf meiner Webpage eine eigene Kategorie “Kaffee, Kuchen, Kreativtankstellen” einzurichten und meine – ganz persönlichen – Eindrücke des ein oder anderen Cafés festzuhalten. Für mich – weil ich die allermeisten Locations einfach sehr schön finde. Für Euch – falls Ihr mal einen Tipp braucht.

Viel Spaß also beim Lesen und Genießen!

Christmas for runaways

Samstag vor dem zweiten Advent. Ich sitze in Ocala, Florida, an der Bar im Hilton. Draußen biegen sich die Palmen im doch heute kühlen Wind und aus allen Lautsprechern werde ich mit Weihnachtsliedern beschallt. White Christmas, Last Christmas, Coming home for Christmas. Sehr merkwürdig. Man hat den Eindruck, je weniger weihnachtlich die Witterung Draußen ist, desto höher ist das Bedürfnis, Innen deutlich zu machen, dass Weihnachten vor der Tür steht. Ein riesiger Weihnachtsbaum funkelt und glitzert in der Lobby, sogar die Palmen mussten sich mit Christbaumkugeln schmücken lassen. Die Weihnachtssterne wirken deplatziert, obwohl das hier sogar das natürlich Klima für diese, eigentlich tropischen Pflanzen, ist. Im Fernsehen läuft ein Weihnachtsspot nach dem anderen, alle Läden werben für “Holiday Sales”, Hunde tragen Weihnachtsmützen während ihres Spaziergangs.

Ach, jetzt freue ich mich doch ein bisschen auf zu Hause – obwohl der verlängerte Sommer meiner Seele gut getan hat. Aber zuhause ist das Wetter zwar winterlich, aber  man kann dem Weihnachtswahnsinn wenigstens ab und zu entgehen.

Auf dem Weg…

…zur Veröffentlichung am nächsten Freitag hier noch ein kleiner Appetithappen:

“Ich muss konzentriert auf den Weg schauen, damit ich in der Dunkelheit nicht noch über einen Stein stolpere. Wäre ich doch durch die Straßen zurückgelaufen. Man kann ja kaum seine Hand vor Augen sehen.

Knack!

Es klingt, als wäre hinter mir jemand auf einen Zweig getreten. Und ich bin mir sicher, dass es dieses Mal kein Hamster war. Ich drehe mich um.

„Hallo? Ist da jemand?“

Ich kann niemanden in der Dunkelheit entdecken. Ich drehe mich um und gehe weiter. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen, und automatisch schlagen auch meine Beine ein höheres Tempo an. Was immer ich gelesen oder gehört habe, wie man sich bei einer Panik verhält, in diesem Moment funktioniert es augenscheinlich nicht.”

Ein kleiner Vorgeschmack…

Naaa??? Schon neugierig auf mein Erstlingswerk? Ich bin es! Also darauf, wie Ihr es findet. Ob es Euch gefällt. Was Ihr so meint.

Und weil ich so neugierig bin, dürft Ihr heute schon mal reinlesen. Dann wird die Wartezeit bis zum Erscheinungstermin nicht so lang! 😉

Ich wünsche Euch ganz viel Spaß!

Hier die Leseprobe als pdf: LP_schoen

“Ausgeplappert” ist auf dem Markt!

Ich komme mir vor, wie vor meinem Geburtstag. Oder vor dem Weihnachtstag.

Man freut sich so auf den morgigen Tag, dass man es gar nicht abwarten kann. Dass man vielleicht doch schon das Geschenk auspackt,Schön_Ausgeplappert_U1das man per Post von einer fernen Freundin geschickt bekam. Und bereits die Sektflasche köpft. “Ist doch quasi schon morgen!”

Ab morgen – quasi ab gleich – kann man mein Erstlingswerk “Ausgeplappert – Lissie Sommers erste Leiche” offiziell im Buchhandel als Ebook vorbestellen!!!

Da es Amazon und IBooks offenbar auch nicht abwarten konnten, habe ich “Es”/”Mich”/”Meins” dort heute schon gefunden – was für ein großartiges Gefühl! Jetzt heißt es noch: Abwarten bis zum Erscheinungstermin am 11. September. Und währenddessen einfach nur freuen!

Sternschnuppen – in der Nacht und am Tag

Heute nacht regnete es Sternschnuppen. Naja, sagen wir: In Köln nieselte es sie. Aber schön war’s! Eine laue Sommernacht auf der Terrasse – so viele wird es in diesem Jahr nicht mehr geben. Bald fallen die Blätter nicht mehr wegen Wassermangels, sondern wegen Kälte zu Boden. Brrr. Ich mag gar nicht daran denken.

Um so schöner nachts um zwei schlaftrunken auf den Balkon zu wanken und einen sternenklaren Himmel vorzufinden. Sich auf die Gartenliege und unter eine Decke zu kuscheln und das Gesicht gen Sternenzelt zu halten.  In der Hoffnung, den Himmel weinen zu sehen.

Ich schaue ganz konzentriert. War das schon eine? Nein. Ist das ein Stern? Nein, ein Flugzeug. Und dann: Zisch… Saust die erste Schnuppe durch die Nacht und zieht ihren Schweif blitzschnell hinterher. Hilfe! Hilfe! Was wünsche ich mir denn jetzt? Nein, nicht sagen! Sonst geht es nicht in Erfüllung!

Noch weitere drei Mal darf ich einen Wunsch ins Universum schicken. Die Katze springt auf meinen Schoß, rollt sich ein und nickert weg – eigentlich bin ich auch so schon wunschlos glücklich.

Und heute? Unverhofft kommt eine weltliche Sternschnuppe um die Ecke. Ein weiterer großer Verlag bekundet Interesse an meinem Erstlingswerk! Ich werd verrückt! Aber zu spät! Ich hab die erste Schnuppe schon ergriffen, lass sie nicht mehr los und hoffe, dass ein kleiner Stern draus wird.

Warten, Freude und Spaghettieis

Wer mich kennt, der weiß, dass Geduld nicht unbedingt zu meinen Stärken zählt. Ich bin Widder. Gerne mal mit dem Kopf durch die Wand. Jetzt. Sofort. Und gleich. So habe ich die letzten zwei Wochen täglich, ja stündlich gefiebert, wann die ersten Cover-Vorschläge für mein Erstlingswerk kommen würden.

Gestern morgen war es dann soweit. Ein echter Gänsehautmoment. Ein Moment, der mir mein ganzes Leben bleiben wird: Mein Name auf einem Buchumschlag! Kann mal jemand das Honigkuchenpferd-Grinsen aus meinem Gesicht nehmen, bitte?

Bevor Ihr es auch sehen könnt, braucht es noch etwas Finetuning. Und so sitze ich hier erneut und warte sehnsüchtig auf Runde 2 mit einem wohlig warmen Gefühl im Bauch, wie Schokopudding mit Himbeersauce. Wie Sonnenstrahlen auf einer Sommerwiese. Wie Lavendel in der Nase.

Bis zum nächsten Himmelhochjauchzend-Moment versüße ich mir die Zeit mit Ideen für die Fortsetzung. Noch nie hat mir das Schreiben so viel Spaß gemacht, wie jetzt. Mit einem Ziel vor Augen. Und vielleicht auch noch mit einem Spaghettieis. 😉

Habt einen tollen Sommertag!